Game Dev Saar und die Regionalvertretung des game Saarland haben die saarländischen Parteien anlässlich der Landtagswahl nach ihren Plänen für die saarländische Games-Branche gefragt. Im Folgenden findet ihr alle 25 Fragen und Antworten! Wir bedanken uns bei den Parteien für ihre Stellungnahmen. Ein paar Hinweise vor dem Lesen:
- Den Textpassagen von Game Dev Saar, bestehend aus Hintergrundinformationen und dazugehörigen Fragen, geht das Game-Dev-Saar-Logo voraus. Die Antworten der Parteien sind mit ihrer jeweiligen Parteiflagge versehen.
- Die Parteien haben unterschiedlich granular geantwortet. Die Fragen sind durchnummeriert und am Anfang jeder Antwort steht, auf welche Frage(n) sie sich bezieht.
- Hervorhebungen in Fettdruck sind durch Game Dev Saar vorgenommen worden.
- CDU, SPD und FDP haben unsere Fragen beantwortet. Die Grünen und Die Linke haben auf die Anfrage nicht reagiert. Weitere Parteien haben wir nicht angeschrieben.

1. Die saarländische Spieleförderung
Die Videospielbranche wird im Saarland derzeit jährlich mit 180.000 € gefördert. Das Budget wird von der Staatskanzlei gestellt und von der Saarland Medien verwaltet, die es aktuell auf die drei Säulen Förderung, Bildung und Vernetzung verteilt. Wir halten den Ausbau der saarländischen Förderung für einen wichtigen Baustein in der Games-Politik, um langfristig eine lebendige und umsatzstarke Games-Branche an der Saar anzusiedeln.
(1) Wie stehen Sie zur Gesamthöhe der saarländischen Gamesförderung (derzeit 180.000 €)? Wo möchten Sie sie zukünftig ansetzen?
(2) Wie stehen Sie zur aktuellen Drei-Säulen-Politik der saarländischen Gamesförderung? Würden Sie diese beibehalten oder neu gestalten?
(3) Auf Bundesebene ist die Gamesförderung kürzlich zur Sache des Wirtschaftsministeriums geworden. Wie stehen Sie zur Ansiedlung der saarländischen Gamesförderung bei der Staatskanzlei und zur Verwaltung durch die Saarland Medien? Wollen Sie diese Struktur beibehalten oder verändern?
(4) Die lokale Branche ist noch übersichtlich, aber gut vernetzt und nach innen und außen kommunikativ. Der game Saarland macht es sich zur Aufgabe, Anliegen der Branche mit der Politik zu verhandeln. Wie stellen Sie sich die zukünftige Zusammenarbeit mit dem game Saarland bei der Ausarbeitung und Umsetzung Ihrer Konzepte für die lokale Games-Branche vor? Welches Maß an Transparenz im Umgang mit den Maßnahmen und Budgets ist zu erwarten?
(5) Welche Notwendigkeit sehen Sie für die Erhaltung oder Schaffung von dedizierten Stellen (z. B. an der Landesmedienanstalt) zum Zweck der Verwaltung der Fördergelder? Wie würden diese Stellen gegebenenfalls finanziert werden und, falls aus der Gamesförderung, in welcher Höhe?
(6) Welche Kriterien sehen Sie für die Förderungswürdigkeit saarländischer Spielestudios und -projekte? Welche Ansprüche an inhaltliche Aspekte (Altersfreigabe, Monetarisierung, lokale Bezüge o. Ä.) oder Firmeneigenschaften (Rechtsform, Liquidität o. Ä.) sind Ihrer Auffassung nach wichtig, um die Förderung einer Firma oder ihres Projekts zu veranlassen?

(1) Wir halten die saarländische Games-Branche für eine Zukunftsbranche mit viel Potenzial, die wir stärker unterstützen möchten. Dafür brauchen wir eine Förderung, die im Rahmen der weiteren Haushaltsplanung ausgebaut wird.
(2) Um das Saarland zu einem der bundesweit attraktivsten Standorte für Games-Entwickler werden zu lassen, sehen wir insbesondere Förderbedarf für Studios bei ihren ersten Prototypen und Games. Hier muss ein Schwerpunkt liegen. Ein Fokus auf die Ausbildung interessierter Fachkräfte, zum Beispiel mit einem eigenen Games-Studiengang, kann in Kombination mit einem guten Fördermodell dazu beitragen, dass Interessierte sowohl im Saarland studieren, als auch während oder nach dem Studium hier an ihrem ersten Game arbeiten und schließlich ihr eigenes Studio im Saarland gründen. Im Bereich der Vernetzung sehen wir die Branche aktuell gut aufgestellt. Hier möchten wir gerne dazu beitragen, dass sie sich auch mit anderen Branchen gut vernetzen kann, um Synergieeffekte, beispielsweise Technologietransfer in die Industrie oder Auftragsarbeiten für Studios zu ermöglichen, über die wiederum der für die Bundesförderung benötigte Eigenanteil erbracht werden kann. Wir möchten deshalb weiter alle drei Säulen im Blick behalten, die Schwerpunkte aber im Dialog mit der Branche optimieren.
(3) Grundsätzlich muss sichergestellt sein, dass die zur Verfügung stehenden Mittel effizient genutzt werden und die Branche gute Anschlussmöglichkeiten auch in andere Wirtschaftszweige findet. Deshalb wollen wir die Vernetzung der Gamesbranche mit anderen Wirtschaftszweigen vorantreiben.
(4) Wir wollen, dass Förderung da ankommt, wo sie am meisten bewirkt. Deshalb wollen wir bei der Ausgestaltung unseres Landeskonzepts Spieleschmiede Saar die Erfahrungen der Branche von Anfang an und maßgeblich mit einfließen lassen.
(5) Bei der aktuellen Höhe der Förderung halten wir es für unrealistisch, dass dafür eine eigene Stelle notwendig wäre. Auch darf auf keinen Fall ein signifikanter Anteil der Fördergelder für Verwaltungskosten aufgewendet werden müssen. Wir setzen stattdessen auf simple und transparente Fördermodelle – denkbar wäre beispielsweise ein Entwicklerstipendium oder ein Anknüpfen an die Bundesförderung –, die wiederum einen geringen Verwaltungsaufwand bedeuten.
(6) Wir sehen die Games-Branche insgesamt als wirtschaftliche Zukunftsbranche und möchten ihr im Saarland zu einer attraktiven Heimat verhelfen. Bezüglich der geförderten Spiele halten wir deshalb die Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg für den maßgeblichen Faktor. Dieser muss im Einzelfall betrachtet werden und kann nicht pauschal an einzelnen Faktoren festgelegt werden. Uns ist es aber wichtig, dass aussichtsreiche Projekte auch wirklich Zugang zu einer Förderung erlangen – denn wir sind uns bewusst, dass die ersten Games oft als kleines Ein- oder Zweipersonenprojekt ohne etablierte Unternehmensstrukturen ihren Anfang nehmen.

(1–6) Auf Initiative der CDU-geführten Landesregierung wurde die Gamesförderung des Saarlandes im Jahr 2018 initiiert und seither stetig weiterentwickelt und ausgebaut. Die bestmögliche Förderung des hiesigen Potenzials im Bereich der Games-Entwicklung war, ist und bleibt der CDU Saar und Ministerpräsident Tobias Hans persönlich ein wichtiges Anliegen. Dies zeigt sich etwa dadurch, dass wir seit 2018 mit jeder neuen Haushaltsaufstellung zusätzliche Mittel im Landeshaushalt bereitgestellt haben. Angesichts begrenzter Ressourcen ist das allein bereits ein klarer Beleg, wie sehr wir auf das Zukunftspotenzial der Branche setzen. Die jüngsten Nominierungen zweier saarländischer Studios für den Deutschen Computerspielpreis sind eine deutliche Bestätigung für das Kreativitäts- und Innovationspotenzial und die Wettbewerbsfähigkeit der saarländischen Spieleentwicklerinnen und -entwickler. Dies ist für uns Ansporn, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und die nächsten erforderlichen Schritte zur Weiterentwicklung der Landesförderung einzuleiten und umzusetzen. In unserem Wahlprogramm haben wir das Ziel formuliert, die Gamesförderung im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes auf Basis der bestehenden Grundstruktur passgenau weiterzuentwickeln. Dazu wollen wir die Förderung institutionalisieren – d.h. verbindlich im Haushalt festschreiben – sowie auch im Rahmen der haushalterischen Möglichkeiten weiter finanziell stärken. Mit einer Institutionalisierung ließen sich unter anderem die Strukturen längerfristig verstetigen, insbesondere hinsichtlich des Förderbudgets, aber auch eigener Fördermitarbeiter im Bereich Games. Die finanzielle Stärkung soll vorwiegend dazu dienen, die Entwicklung von Computerspielen unmittelbar zu fördern. Sofern die Förderung dem Standort Saarland und dem Auf- bzw. Ausbau von Unternehmen und Gründern zugutekommt, wollen wir die Zugangsvoraussetzungen weiter so offen wie möglich gestalten. Um die Branche/Community an diesen Planungen angemessen zu beteiligen, werden wir zu Beginn der neuen Legislaturperiode einen Games-Gipfel mit allen relevanten Stakeholdern ausrichten.

1.1 Monetäre Förderung
Wir halten basierend auf Erfahrungswerten vor Ort sowie in anderen Bundesländern die Säule der monetären Förderung für den wichtigsten Aspekt, um das Wachstum der lokalen Branche anzuregen. Um die Anschlussfähigkeit an die Bundesförderung zu gewährleisten und auch im Vergleich mit anderen Bundesländern attraktiv für Spielefirmen zu sein, sollte sie unserer Ansicht nach am stärksten ausgebaut werden.
Derzeit gibt es in diesem Bereich den Game Award Saar, der jährlich in verschiedenen Kategorien vergeben wird und jeweils mit 10.000 € dotiert ist. Zusätzlich teilen sich Spielefirmen derzeit 40.000 € jährlich im Bereich der direkten Entwicklungsförderung von Prototypen und Produktionen. Da die Entwicklungskosten für selbst die kleinsten Projekte selten unter 200.000 € liegen, sind sowohl der Game Award Saar als auch der geteilte Topf für die Entwicklungsförderung sogar für sehr kleine Firmen und Projekte bestenfalls eine Anschubfinanzierung. Als solche haben sie bereits tolle Dienste geleistet, aber um nachhaltig hilfreich und attraktiv für die Ansiedelung neuer Firmen zu sein, müssten die Beträge im Bereich der monetären Förderung signifikant erhöht werden.
(7) Wie stehen Sie zur direkten monetären Förderung hiesiger Spielefirmen? Wie hoch fiele der Betrag für diese Säule unter Ihrer zukünftigen Führung aus (aktuell ca. 80.000 € bis 100.000 €)?
Auf Bundesebene gibt es seit 2019 eine Gamesförderung, die Projekte mit bis zu 50 % bezuschusst. Eine sehr große Hürde für Startups stellt dabei der Anspruch dar, die anderen 50 % selbst aufbringen zu können. Das Land kann hier auf verschiedene Weisen unter die Arme greifen. Beispielsweise ist es bereits jetzt möglich, die Fördersumme des Bundes mit der Projektförderung des Landes auf bis zu 70 % der Projektkosten zu kumulieren und so den Betrag für den Eigenanteil zu senken. Dafür reichen die saarländischen Fördermittel jedoch in aller Regel nicht aus, selbst wenn nur ein einziges Projekt im betreffenden Jahr gefördert würde.
(8) Wie stehen Sie zur Aufstockung der Bundesförderung durch eine zusätzliche Landesförderung und bis in welcher Höhe würden Sie diese aufstocken wollen?
Außerdem könnte über ein Stipendium nachgedacht werden, wie der game es kürzlich auf Bundesebene angeregt hat, um neuen Entwicklern einen Einstieg in die professionelle Spieleentwicklung zu bieten. Dieses sollte vom zeitlichen und finanziellen Umfang her zumindest zur Entwicklung eines Prototypen genügen (welche eine oder mehrere Personen ein bis zwei Jahre kosten kann), mit dem dann externe Geldgeber wie Publisher gefunden werden könnten. Unser Nachbarland Rheinland-Pfalz hat ein solches Stipendium bereits als Teil seiner 2021 gestarteten Gamesförderung auf den Weg gebracht.
(9) Wie stehen Sie der Idee gegenüber, ein Stipendium für Games-Gründer ins Leben zu rufen? Welche Bedingungen, Projektdauer, Teamgröße, monatlichen Gehälter und vor allem welche jährliche Fördersumme würden Ihnen hierfür vorschweben? Wir sind uns anderer existierender Möglichkeiten wie Förderprogrammen, Accelerators, Stipendien, und Krediten bewusst, finden diese angesichts der vielen Eigenheiten der Games-Branche aber häufig ungeeignet für Spieleentwickler und halten daher spezifische Lösungen, die in enger Abstimmung mit der Branche entwickelt werden, für notwendig.
(10) Die bislang verfügbaren Beträge sind zwar an einen Zweck und bestimmte Konditionen gebunden, aber nicht rückzahlbar. Wie stehen Sie der Idee gegenüber, für größere Summen eine Kooperation mit einer Förderbank einzurichten und dem bayrischen Fördermodell bedingt rückzahlbarer Darlehen zu folgen?
(11) Haben Sie weitere Ideen, wie lokale Spielefirmen monetär gefördert oder finanziell entlastet werden könnten? Können z. B. andere „Töpfe“ oder bestehende Programme für sie geöffnet werden? Könnten Sie sich eine steuerliche Entlastung vorstellen, wie sie andernorts üblich ist?

(7) Wir halten die direkte, monetäre Förderung für einen Schlüsselfaktor und würden diesen anteilig gerne ausbauen und für die richtigen Zielgruppen möglichst einfach zugänglich machen. Wir möchten die Branche auch insgesamt gerne weiter und stärker unterstützen.
(8) Grundsätzlich halten wir dies für eine gute Maßnahme. Es gilt allerdings abzuwägen, welchen Anteil der Förderung man bspw. für gezielte Stipendien zur Entwicklung erster Prototypen und Spiele aufwenden möchte und welchen für eine bessere Zugänglichkeit der Bundesförderung. Um hier ein passendes Gesamtkonzept zu schaffen, zählen wir unter anderem auf die Expertise Ihres Verbands und wollen den engen Austausch suchen.
(9) Das erste Spiel ist immer das Schwerste. Deshalb halten wir ein Stipendium für Entwickler:innen für eine gute Idee, die auch explizit in unserem Wahlprogramm genannt wird. Im Rahmen unseres Konzepts Spieleschmiede Saar wollen wir ein gutes Gesamtmodell aus Fördermöglichkeiten schaffen. Das Ziel ist dabei ein Stipendium, das sowohl langfristig – denn selbst ein Games-Prototyp braucht viel Entwicklungszeit – als auch niedrigschwellig – denn das erste Spiel entsteht üblicherweise ohne fertiges Studio dahinter – zur Verfügung steht. Auch hier wollen wir uns gemeinsam mit der Branche erfolgreiche Spiele und Gründungen ansehen und daran orientieren.
(10) Auch das ist eine Möglichkeit, die wir gerne gemeinsam mit der Branche erörtern wollen. Wir glauben allerdings, dass gerade für Entwickler:innen vor dem ersten Spiel entsprechende Risiken abschreckend wirken könnten. Gerade für etabliertere Studios kann ein solches Modell jedoch auch eine Chance auf zusätzliche Mittel bieten.
(11) Wir möchten das Thema Games-Entwicklung im Saarland allgemein neu konzipieren und stärker in den Fokus rücken. Deshalb wollen wir mit der Branche zusammen ein neues, durchdachtes Landeskonzept Spieleschmiede Saar aufstellen. Vom Studium übers Start-Up zum Studio bis hin zum Publishing wollen wir schauen, wo und wie das Land mit seiner Unterstützung am meisten bewirken kann.

(7–11) Die CDU Saar setzt sich für eine weitere Erhöhung der Mittel für die Gamesförderung insgesamt in den kommenden Haushalten ein, welche dabei primär in die direkte Förderung der Entwicklung von Computerspielen fließen soll. Während die aktuelle Förderung bereits jetzt anschlussfähig an die Förderung des Bundes ist, wollen wir diesen „Hebeleffekt“ künftig noch stärker nutzen. Bei entsprechend qualifizierten Projekten wollen wir grundsätzlich auch Förderungen bis zu den maximalen Beträgen unter Berücksichtigung des EU-Beihilferechtes ermöglichen. Die bisherige Förderung durch den Game Award Saar trägt bereits Züge, die mit einem Stipendium vergleichbar sind, etwa durch die Verknüpfung der Förderung mit vorab definierten Zielerreichungen. Gleichwohl halten wir es für angebracht, auch die Konzeption dieses Förderinstruments weiterzuentwickeln. Weitere Preiskategorien halten wir dabei ebenso für diskutabel wie eine Fokussierung des Game Award auf wenige, einschlägige Kategorien, um demgegenüber die unmittelbare Förderung von Prototypen oder Produktionen weiter zu stärken. Die konkrete Ausgestaltung wollen wir mit Bezug zu den künftig zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln entwickeln und dabei auch Impulse der Branche einbeziehen. Im Zuge einer Stärkung des Förderbudgets ist dabei auch die Implementierung bedingt rückzahlbarer Darlehen eine Option. Die Bedarfe der Branche an weiteren Unterstützungsmaßnamen im Bereich Finanzierungen wollen wir ebenso eruieren; sollten sich dabei über die bestehenden Angebote am Markt oder etwa der SIKB hinaus Handlungsbedarfe ergeben, werden wir uns im Rahmen der Möglichkeiten dafür einsetzen. Außerdem wollen wir die Weiterentwicklung des GameHub Saar finanziell fördern und mit günstigen Konditionen dazu beitragen, dass sich dort weitere Entwicklerinnen und Entwickler sowie neue Gründerinnen und Gründer ansiedeln und mit passenden Arbeits- und Kreativräume die Unterstützung erhalten, um sich zu entfalten und weiter wachsen zu können.

1.2 Bildung
Die Säule der Bildung ist bisher fast ausschließlich in Form von Events (z. B. Masterclasses) abgedeckt worden, die zugleich auch Networking-Effekte hatten. Wir halten das Anbieten von Workshops u. Ä. zu spezifischen Themen aus Spieleentwicklung und -business in gewissem Maß für sinnvoll, sind aber auch der Meinung, dass es zu vielen davon bereits hervorragende, jedem zugängliche Ressourcen gibt.
(12) Wie gewichten Sie die Säule der Bildung in Relation zu den anderen beiden? Würden Sie sie abschaffen, beibehalten, ausbauen?
(13) Welche bestehenden oder neuen Weiterbildungsformate würden Sie in diesem Feld zukünftig sehen wollen?
Ein entscheidender Schritt im Bereich der Bildung, der allerdings wohl von der Förderung losgelöst wäre, wäre die permanente Schaffung eines Games-Studiengangs an einer der oder den Saarbrücker Hochschulen. Games-Schaffende sind hochspezialisierte Arbeitskräfte mit Kenntnissen in Informatik, Geisteswissenschaften, Kunst, BWL und mehr. Trotzdem ersetzt ein Abschluss in einem dieser Felder kein holistisches Studium, das alle Bereiche und vor allem auch spezifische Problematiken von Spieleentwicklung und -business beleuchtet (z. B. Game Design). Eine der größten Hürden, die dem Wachstum der saarländischen Branche im Weg stehen, ist der Mangel an Nachwuchs. Junge Menschen ziehen bereitwillig für ihr Studium um – dorthin, wo es Games-Studiengänge gibt, aktuell z. B. nach München, Berlin, Hamburg, Köln oder Trier – und bleiben anschließend häufig dort, um mit ihrem Team eine Firma aufzubauen. Niemand zieht dediziert dafür wieder in eine neue Stadt. Ein Studiengang wäre daher der Schlüssel dafür, Talent für Games ins Saarland zu holen und hier zu halten. Unserer Ansicht nach ist Saarbrücken der perfekte Standort angesichts des bestehenden Bildungsangebots durch die Universität des Saarlandes, die HTW, die HBKsaar und sogar die HfM, die alle bereits Games-relevante Inhalte unterrichten. Überdies gibt es bislang nur eine Handvoll staatliche Games-Studiengänge in Deutschland, sodass Saarbrücken die Chance hätte, sich zu einem sehr beliebten Ziel dafür zu entwickeln. Der größte Teil der Studienangebote besteht derzeit noch an Privathochschulen, die teuer und von gemischter Qualität sind.
(14) Hat Ihre Partei andere Pläne im Bereich der Games-Ausbildung, z. B. die Schaffung einer Ausbildung oder das Bieten von Anreizen für Ausbildungen oder Praktika im Games-Bereich?
(15) Hätte die Etablierung eines interdisziplinären Games-Studiengangs an den Saarbrücker Hochschulen die aktive Unterstützung Ihrer Partei? Wenn ja, in welcher Form?

(12–13) Wir stehen der Einrichtung eines entsprechenden Studiengangs, welcher jedoch nicht aus der Games-Förderung zu finanzieren wäre, offen gegenüber, da er die Fachkräfte- und Gründungssituation in der saarländischen Games-Branche weiter stärken sollte. Die bisherigen Ressourcen in der Bildungs-Säule wären damit großteils nicht mehr notwendig und könnten z.B. stärker in die monetäre Förderung fließen.
(14) Wir unterstützen die Bemühungen interessierter Akteure, einen Ausbildungsberuf für die Games-Branche auf den Weg zu bringen. Allerdings liegt dies nicht maßgeblich in der Hand der Landesregierung, weswegen hier nur Unterstützung und Vermittlung angeboten werden können. Zur stärkeren Gewinnung von Praktikant:innen könnten wir uns Vernetzungsevents zum Beispiel mit Messecharakter für interessierte Studierende aus der Großregion vorstellen.
(15) Wir stehen einem solchen Vorhaben offen gegenüber. Innerhalb eines solchen Studiengangs müssten selbstverständlich sowohl die „technischen“ Kompetenzen der Entwicklung als auch die „spielerischen“ Elemente eines Games und schließlich, optional, die „wirtschaftlichen“ Fähigkeiten zur Gründung und Leitung eines eigenen Start-Up-Studios vermittelt werden.

(12–15) Zur Nachwuchsförderung, -qualifikation und Fachkräftegewinnung wollen wir auch Ausbildungsstandort im Bereich Games werden; hierfür werden wir eine entsprechende Professur einrichten. – So heißt es wörtlich im Wahlprogramm von Tobias Hans und der CDU Saar. Diesen Studiengang wollen wir schnellstmöglich umsetzen. Dieser soll die Basis bilden, um die Entwicklerinnen und Entwickler von morgen hier im Saarland auszubilden und durch eine enge Verknüpfung mit dem hiesigen Förderinstrumentarium aktiv zu Gründungen zu motivieren. Dadurch soll der ganzheitliche Ansatz unserer Gamesförderung einen deutlichen Schub erfahren. Aber auch den flankierenden Weiterbildungsangeboten messen wir eine hohe Bedeutung bei und wollen diese weiter fördern. Durch Masterclasses, Ringvorlesungen und weitere Events mit hochkarätigen Experten ist es bereits in der Vergangenheit gelungen, im Zusammenspiel mit der Community relevante Themen aufzubereiten. Dies soll auch künftig grundsätzlich beibehalten werden. Im Sinne einer angemessenen Mittelverwendung gilt es dabei jedoch, Redundanzen zu anderen Angeboten zu vermeiden und zielgerichtet am konkreten Bedarf der Branche anzusetzen. Die zukünftige Ausgestaltung der Säule „Bildung“ soll ebenfalls bei einem gemeinsamen Games-Gipfel mit allen relevanten Stakeholdern thematisiert werden.

1.3 Vernetzung
Die dritte Säule der aktuellen Förderung durch die Game Base Saar ist die Vernetzung. In diesem Kontext sind (im Rahmen des Möglichen angesichts der Pandemie) in der Vergangenheit verschiedene Eventformate organisiert worden, insbesondere auch in den Räumlichkeiten der Landesmedienanstalt. In diesem Kontext sind vor allem die Masterclasses und Game Jams zu nennen, aber auch die Bildungs-Events wie die Masterclasses oder die mit Hilfe der Branche organisierte Ringvorlesung.
(16) Welche konkreten Eventformate wären Ihrer Ansicht nach zukünftig besonders hilfreich?Haben Sie Pläne für (Online-)Events, -Plattformen oder -Ressourcen, die – zumindest auch – der Games-Branche von Nutzen sein könnten?
(17) Wie stehen Sie der Idee gegenüber, diesen Posten auch für die Förderung von Events im weiteren Bereich der Spielekultur (Messen, Arcades, Konzerte o. Ä. mit Games- oder Retro-Bezug) zu öffnen?
(18) Wie stehen Sie zur Förderung von Büros und Einzelarbeitsplätzen in einer gemeinsamen, dedizierten Immobilie nur für Spieleentwickler? Welche Konditionen wären hier zu erwarten?
(19) Welche sonstigen Pläne haben Sie im Bereich der Vernetzung der saarländischen Games-Branche sowohl untereinander als auch nach außen hin?
Game Dev Saar zeigt in diesem Bereich sehr viel ehrenamtliches Engagement durch seine Website, den monatlichen Newsletter, verschiedene Events wie den monatlichen Stammtisch, den aktiven Discord-Server und seine Social-Media-Präsenzen. Aus diesen Gründen und weil die saarländische
Games-Branche derzeit noch relativ klein ist, halten wir die lokale Vernetzung für bereits sehr stark, sodass hier seitens der Förderung weniger Arbeit notwendig ist.
(20) Wie gewichten Sie die Säule der Vernetzung in Relation zu den anderen beiden? Würden Sie sie abschaffen, beibehalten, ausbauen?

(16) Wir halten insbesondere die Vernetzung mit anderen Branchen, z.B. aus der klassischen Industrie, aber auch aus der Dienstleistungsbranche, für eine zusätzliche Chance für die Games-Branche. Außerdem wollen wir die Branche bei potenziellen Fachkräften sichtbar machen – zum Beispiel durch entsprechende Events. Außerdem können Awards dazu beitragen, Spielen eine bessere Vermarktung zu ermöglichen.
(17) Die Games-Förderung soll auch in Games fließen. Dennoch könnten Kooperationen mit entsprechenden anderen Branchen, die sich dann eigenständig beteiligen, ein Erfolgsmodell sein – darüber kann man reden.
(18) Auch das könnte im Rahmen unseres geplanten Landeskonzepts Spieleschmiede Saar ein Baustein werden. Es sollte allerdings sichergestellt werden, dass die Fördermittel damit auch effizient genutzt wären. Dies kann daher nur im Blick auf die Gesamtförderung und die Alternativen bewertet und vorab nicht pauschal beantwortet werden.
(19) Wir wollen eine bessere Sichtbarkeit der Branche sowohl für mögliche Fachkräfte als auch für mögliche Kooperationspartner aus anderen Branchen. Dies kann insbesondere durch dedizierte Veranstaltungen geschehen.
(20) Wir sind überzeugt, dass die Vernetzung aktuell sehr gut funktioniert und würden sie gerne in Richtung Politik, Wirtschaft und Fachkräftenachwuchs noch weiter ausbauen. Dafür muss jedoch nicht zwingend mehr Budget veranschlagt werden – gegenüber den anderen beiden Säulen sehen wir hier aktuell am wenigsten Mehrbedarf.

(16–20) Der Vernetzung der Games-Branche und -Community mit immanenten wie externen Playern messen wir als CDU Saar eine wichtige Bedeutung zu. Diese spielt gerade in einem Land der kurzen Wege wie dem Saarland eine besondere Rolle, aber auch mit Blick auf die Landesgrenzen überschreitende Optionen, etwa Trier. Dadurch lassen sich unter anderem der Wissens- und Kreativ-Transfer auch aus anderen Branchen bzw. Disziplinen oder auch der Wissenschaft fördern. Dies birgt gerade für die Games-Entwicklung als Querschnittsthema aus beispielsweise technischer Entwicklung, Storytelling bis hin zur Audioproduktion Synergiepotenziale. Wir wollen daher die Vernetzung auch über die bestehenden Formate hinaus weiter fördern und begegnen entsprechenden Vorhaben – gerade auch aus der ehrenamtlich organisierten Community – mit großer Offenheit. Angesichts begrenzter finanzieller Ressourcen sehen wir die Förderpotenziale vor allem im Bereich der Koordination und Organisation entsprechender Maßnahmen. Mit dem GameHub Saar hat die CDU-geführte Landesregierung bereits eine Förderung von Büros bzw. Arbeitsplätzen für Spieleentwicklerinnen und -entwickler in einer Immobilie umgesetzt. Diesen Hub wollen wir weiter fördern, ausbauen und damit dazu beitragen, dass sich dort weitere Entwicklerinnen und Entwickler, aber auch zukünftige Gründerinnen und Gründer ansiedeln, um sich zu entfalten und weiter zu wachsen. Die Einrichtung des GameHub reicht dabei für uns weit über das reine Zurverfügungstellen von Arbeitsplätzen hinaus. Vielmehr soll der GameHub zum zentralen Anlaufpunkt der saarländischen Games-Branche werden, in dem regelmäßige Events und Vernetzungsaktivitäten stattfinden und der seine Wirkung auch bis in die Öffentlichkeit entfaltet. Bei entsprechend nachhaltig positiver Entwicklung des GameHub halten wir perspektivisch die Weiterentwicklung hin zu einem Zentrum für digitale Spiele für denkbar.

(1–20) Unserer Meinung nach sollte die Gamesförderung beim Wirtschaftsministerium angesiedelt sein, da es sich bei der Gameentwicklung vor allem um ein Wirtschaftsthema handelt. Der Dialog mit den Vertretern der Branche ist uns wichtig und sollte von unserer Seite aus auch verstetigt werden. Über konkrete Summen können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen treffen, wobei die Gesamtfördersumme schon sehr niedrig ist und deutlich erhöht werden sollte, wenn man schon überhaupt fördert.
Wir halten alle drei Säulen für wichtig und möchten alle drei Säulen auch möglichst ausbauen. Gerade die Idee eines Games-Studienganges erscheint sehr spannend. Hier könnte sich das Saarland bundesweit an die Spitze der Branche setzen. Aber auch Vorschläge wie das Stipendium oder das bayrische Fördermodell sind es wert, dass man sich intensiv damit auseinandersetzt.

2. Kulturelle und gesellschaftliche Anerkennung
Dass die Spieleindustrie eine unglaubliche globale Wirtschaftskraft hat, lässt sich nicht leugnen. Über den kulturellen und gesellschaftlichen Stellenwert des Mediums gibt es derweil sehr unterschiedliche Ansichten, weshalb wir im Folgenden nach Ihrer fragen möchten. Falls Sie in einem der folgenden Kontexte konkrete Maßnahmen geplant haben, würde uns das besonders interessieren.
(21) Was ist die Haltung Ihrer Partei zu digitalen Spielen als Kulturgut und Kunstform? Wird sie sich für deren Anerkennung als solche aussprechen und stark machen?
(22) In den vergangenen Jahrzehnten gab es viele Diskussionen zu Themen wie expliziter Gewaltdarstellung, verfassungsfeindlichen Symbolen, fragwürdigen Monetarisierungsstrategien, Suchtverhalten und mehr im Kontext von Videospielen. Sehen Sie bestimmte Aspekte des Mediums besonders kritisch – eventuell kritischer als bei anderen Medien?
(23) Wie stehen Sie zur Anerkennung von eSports als Sport? Machen Sie hier wiederum Unterschiede zwischen Sportspielen (z. B. Fußball- oder Rennspielen) und anderen Genres (z. B. Mobas oder Shootern)?

(21) Gaming nimmt jetzt schon einen festen Platz in der Mitte der Gesellschaft ein wird diesen mit jedem neuen Jahrgang weiter ausbauen. Je nach Game sehen wir einen großen Mehrwert an Freizeitspaß, Lernfaktor und auch Gemeinschaftlichkeit. Gaming ist schon lange Teil der Alltagskultur und wird von uns entsprechend wahrgenommen und berücksichtigt.
(22) Medien und Mediennutzung sind einem stetigen Wandel unterzogen. Im Zuge des sich entwickelnden „Internet of Things“ und der zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung etwa auch von Spielzeugen stehen Games inzwischen nicht mehr so allein im Raum digitaler Freizeitangebote. Wichtig ist deshalb an erster Stelle das Erlernen eines individuellen, mündigen und kritischen Umgangs mit den Inhalten aller Medien – das gilt auch, aber eben nicht nur, für den Gaming-Bereich. Aufklärung und Medienkritik sollte als Teil von „Digital Knowledge“ verstanden werden und künftig auch im Rahmen der schulischen Ausbildung Einzug in die Lehr- und Ausbildungspläne des saarländischen Bildungswesens finden. Mechanismen, die bei bestimmten Altersgruppen zu Suchtproblemen führen können – beispielsweise Stichwort Lootboxing – sind kritisch zu begutachten und gesetzlich zu reglementieren.
(23) Grundsätzlich erfordern nicht nur Sportsimulationen oder Games, die gezielt auf Bewegung ausgelegt sind, immer mehr motorische Fähigkeiten von Anwender:innen. Auch bei Ego-Shootern etwa kommen zunehmend Steuerungssysteme zum Einsatz, die auf bewegungssensitiver Sensorik basieren und entsprechende Körperbeherrschung von ihren Anwendern erfordern. Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass weitere typische Charaktereigenschaften, die bislang dem Breitensport zugerechnet werden, längst auch im Gaming-Bereich auftreten – etwa tauchen Wettbewerbscharakter, Teamgeist oder der Fairplay-Gedanke in allen entsprechenden Disziplinen auf, die im Mehrspielermodus gespielt werden können. Daher verschwimmen die definitorischen Grenzen immer stärker, und diese Entwicklung gilt es zu berücksichtigen.

(21–23) Computerspiele stellen längst ein eigenes Kulturgut dar – so heißt es klar im CDU-Wahlprogramm. Mit der Verortung an der Saarland Medien GmbH, der Medienförderungsgesellschaft von Land und Landesmedienanstalt, hat sich die Gamesförderung inzwischen neben der Filmförderung als zweite zentrale Säule etabliert. Durch die dort vorhandene umfassende Expertise im Bereich Medienkompetenz soll stets auch sichergestellt sein, dass dieser Aspekt angemessen berücksichtigt wird. Wir bekennen uns zu den geltenden Vorgaben, wonach in Analogie zur Filmförderung insbesondere solche Vorhaben nicht gefördert werden, die beispielsweise pornographisch sind, zum Rassenhass aufstacheln oder Krieg und Gewalt verherrlichen oder die das sittliche oder religiöse Gefühl verletzen. Gleichwohl steht für uns statt einschränkender Maßnahmen vor allem die Medienkompetenzförderung im Fokus. Wir wollen jede und jeden befähigen, eigenverantwortlich die unterschiedlichsten Medienangebote bewerten und adäquat nutzen zu können und fördern dies in vielfältiger Weise. Auch die eSport-Förderung ist von der CDU-geführten Landesregierung bereits aufgegriffen worden („on top“ zur Gamesförderung). Dabei wird grundsätzlich nicht zwischen Sportspielen und sonstigen Spielen, die kompetitiv gespielt werden können, unterschieden. Wir erwarten von der Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag fixierte Gemeinnützigkeit des eSport zügig umzusetzen.

(21–23) Natürlich ist digitales Spielen eine Kulturform. Wir haben einen sehr breiten Kulturbegriff, der natürlicherweise in einem permanenten Wandel ist. Und natürlich gibt es auch bei digitalen Spielen Aspekte bei den Inhalten, die wir kritisch sehen. Allerdings gilt das auch für andere Kunstformen wie Film, Musik, Theater, bildende Künste ebenfalls, wo es auch teils problematische Inhalte gibt. Hier müssen dann auch die freiwillige Selbstkontrolle und im schlimmsten Fall der Rechtsstaat eingreifen. Wir Freie Demokraten wollen E-Sports als Sport anerkennen lassen. E-Sportler führen eine körperlich beanspruchende Tätigkeit aus. Durch die Anerkennung als Sportart wird dem E-Sport der Einzug in die Vereine ermöglicht.

3. Sonstiges
Zum Abschluss möchten wir Ihnen die Gelegenheit geben, etwaige thematische Lücken zu schließen.
(24) Planen Sie andere Maßnahmen, z. B. den Ausbau von (Internet-)Infrastruktur, die auch der Games-Branche zugutekämen?
(25) Sollte Ihnen etwas auf dem Herzen liegen, was in den vorigen Fragen nicht abgedeckt wurde, lassen Sie es uns an dieser Stelle gerne wissen.

(24) Ja, den Breitbandausbau sowie die stärkere Verankerung von Medienkompetenz und Informatik in der Schule.

(24–25) Die Förderung des hohen Kreativ-, Innovations- und Wachstumspotenzials der Games-Branche ist für Tobias Hans und die CDU Saar ein wichtiges Anliegen, dem wir uns auch in Zukunft beherzt annehmen wollen. Durch die Bereitstellung von Haushaltsmitteln für den Games-Standort fördert und unterstützt die CDU-geführte Landesregierung seit 2018 die Spieleentwicklung und hat damit dazu beigetragen, im Land vorhandene Potenziale zu heben, Gründungen zu unterstützen und Entwicklungen bis hin zur Marktreife zu fördern. Damit dieser positive Weg nachhaltig erfolgreich bleibt, müssen jetzt die nächsten Schritte eingeleitet werden. Hierzu zählen für uns vor allem die Erhöhung des für die Spieleentwicklung zur Verfügung stehenden Förderbudgets, die Institutionalisierung der saarländischen Gamesförderung sowie die Etablierung des Saarlandes als Ausbildungsstandort im Bereich Games. Hinsichtlich der zukünftigen Ausgestaltung der saarländischen Gamesförderung sind wir über Impulse aus der Community immer dankbar, schätzen die Expertise der Branche – insbesondere von Zusammenschlüssen wie dem game Saarland – und stehen für den gemeinsamen Austausch auch weiterhin gerne bereit.
Über die unmittelbare Förderung des Game-Standortes Saarland hinaus ergreifen wir auch weitere, flankierende Maßnahmen, von denen die Games-Branche ebenfalls profitieren kann. Hierzu zählt beispielsweise die von der CDU-geführten Landesregierung initiierte Gigabit-Strategie: Schon heute
steht das Saarland an der Spitze der Flächenbundesländer bei der Versorgung mit 50 Mbit/s. Dabei bleiben wir jedoch nicht stehen, sondern wir wollen künftig gigabitschnelle Glasfasernetze landesweit zum neuen Standard machen sowie den Ausbau des neuen Mobilfunkstandards 5G so schnell wie möglich in die Fläche tragen.
Ein weiterer Punkt: Wir wollen die Gründerpolitik im Saarland ganz neu ausrichten und mit dem innovativen Konzept „SaarTech Cycle“ eine bundesweit vorbildhafte Unterstützungs-, Förder- und Betreuungsstruktur (Gründer-Coaching) aufbauen. Damit wollen wir unter anderem den Zugang zu Start- und Wachstumsfinanzierungen wesentlich einfacher machen und dazu einen finanziell stark ausgestatteten, aktiven Saarland-Gründungsfonds auflegen. Des Weiteren streben wir an, die Zuständigkeit für die Gründungspolitik insgesamt in der nächsten Legislaturperiode zentral zu bündeln – und zwar in CDU-Hand.

(24–25) Wir setzen uns für einen schnellen und flächendeckenden Ausbau der digitalen Infrastruktur ein, was dann auch Ihrer Branche zu Gute kommt. Wir möchten gerne mit Ihrer Branche im Gespräch bleiben und hoffen auf einen weiteren Dialog mit Ihnen.